Motor- und Kfz-Getriebeöle werden in SAE-Klassen eingeteilt. Industrieöle werden in ISO-Viskositätsgrade (VG) eingeteilt.
 

SAE-Klassen

SAE ist die Abkürzung für "Society of Automotive Engineers", der Vereinigung amerikanischer Automobilingenieure.

Das System teilt in verschiedene, zahlenmäßig unterteilte Klassen ein:

SAE-Viskositätsklassen:

  • 0 W bis 60 für Motoröle
  • 70 W bis 250 für Getriebeöle

Unterscheidungsmerkmale innerhalb der einzelnen Klassen sind in erster Linie das Fließverhalten bei tiefen (Kaltstart im Winter = W) und bei hohen Öltemperaturen. Bei den Motorölen sind weiterhin die Grenzpumptemperatur und die HTHS genormte Kenngrößen.

Merke:
Unterscheidungsmerkmale sind in erster Linie das Fließverhalten bei tiefen und bei hohen Öltemperaturen.

SAE-Klassen für Motorenöle nach SAE J300

Die Bezugstemperaturen im kalten Zustand liegen - abhängig von der SAE-Klasse - bei
-10 °C bis -35 °C. Die Bezugstemperatur im heißen Zustand sind 100 °C und 150 °C, obwohl im Motor wesentlich höhere Öltemperaturen auftreten können.

SAE-Klassen, deren Grenzwerte sowohl bei tiefen Temperaturen als auch bei 100 °C/ 150 °C festgelegt sind, tragen zusätzlich zum unteren Zahlenwert den Buchstaben "W" (wie Winter).

SAE-Klassen für Kfz-Getriebeöle nach SAE J306

Die Bezugstemperaturen im kalten Zustand liegen - abhängig von der SAE-Klasse - zwischen -12 °C und -55 °C. Hierbei darf die dynamische Viskosität von 150.000 mPa·s, praktisch also der Stockpunkt, noch nicht erreicht sein.

Gemessen wird die Kälteviskosität im Brookfield-Rotationsviskosimeter. Die SAE-Klassen mit definiertem Kälteverhalten tragen, wie auch bei den Motorölen, den Zusatz "W". Als Mindestviskosität bei höheren Temperaturen bestehen weiterhin die Grenzwerte bei 100 °C.
 

ISO-VG

Die "International Organisation for Standardization" - ISO - erarbeitete eine Viskositätsklassen-Einteilung (Viscosity-Grade - VG), die 18 Viskositätsklassen im Bereich von 2 mm²/s bis 1500 mm²/s bei 40°C überdeckt. Dies ist etwa der Bereich vom Gasöl (Diesel) bis zu den hochviskosen Zylinderölen.

Im Gegensatz zu Automobilschmierstoffen sind hier die Viskositätsbereiche enger begrenzt.

Es wird nur eine Viskosität bei einer Bezugstemperatur von 40 °C vorgegeben, mit einem Toleranzfeld von ±10 %. Ein Viskositätsindex wird nicht angegeben.